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Der Schein konnte trügerisch sein. Diese Lektion hatte Daphne schon sehr früh lernen müssen. Sie wurde in eher ärmliche Verhältnisse hineingeboren, aber ihre Mutter setzte alles daran, an dieser Tatsache etwas zu ändern. Ihre fast vierzehn Jahre ältere Schwester June wuchs bei ihrem Vater auf, sodass Daphne in den ersten Jahren nicht allzu oft zu sehen bekam. Wer Daphnes Vater war, wusste niemand so genau und so wurde sie bereits kurz nach der Geburt regelmäßig bei einer Freundin ihrer Mutter geparkt, während diese sich in second-hand Markenklamotten warf und auf teuren Feiern einschlich, in der Hoffnung, sich einen reichen Mann zu angeln, der ihnen ein besseres Leben bieten konnte. In einer von Daphnes ersten Erinnerungen kämmte ihre Mutter ihr die Haare, während sie ihr erzählte, dass sie beide zu Größerem bestimmt waren und der Luxus und Glamour würde irgendwo da draußen nur auf sie warten.
Es vergingen fast vier Jahre, in denen sie sich trotz einiger unnötiger Ausgaben über Wasser halten konnten, bis es Daphnes Mutter schließlich gelang, auf einer Gala Richard Livingston auf sich aufmerksam zu machen, einen Staranwalt, der bereits vom Elternhaus her wohlhabend war. Nur ein halbes Jahr später zogen sie bereits zusammen und heirateten und wie aus dem Nichts gab es plötzlich eine männliche Bezugsperson in Daphnes Leben. Das kleine Mädchen, das allen Menschen gegenüber offen war und sich in neuen Situationen immer schnell zurecht fand, versuchte alles, um das Herz ihres Stiefvaters zu erobern. Dass er sie liebte, war ihr wichtiger als all die schicken neuen Spielsachen - obwohl die natürlich auch nicht zu verachten waren. Daphne verliebte sich auf den ersten Blick in einen plüschigen Delfin, den sie als ihren treuen Begleiter auserkor und der fortan überall hin mitkommen musste. Die ersten zwei Jahre sah es so aus, als hätten Daphne und und ihre Mutter endlich das große Los gezogen und nicht nur ihren sozialen Status aufgebessert, sondern sich eine richtige Familie geschaffen. Sogar June kam ab und an vorbei, während Richard und Daphne sich immer mehr annäherten und kleine gemeinsame Rituale entwickelten, bis Daphne in die Schule kam und das alles veränderte. Plötzlich war sie nicht mehr nur 'ein kleines süßes Mädchen', Richards Fokus lag nun hauptsächlich auf ihren Leistungen und noch viel mehr auf ihrem Benehmen in der Schule. Eine gute Außenwirkung war für ihn das allerwichtigste und so wurde auch sein Erziehungsstil immer strenger. Während Daphne in den den Schulfächern gut mitkam und auch schnell ein paar Freundschaften schloss, graute es ihr mit der Zeit immer mehr davor, nach Hause zu gehen. Ihre Mutter ließ Richard vollkommen freie Hand, sie genoss die süßen Cocktails am Pool und die teuren Shoppingtouren zu sehr, um ihrem Mann zu widersprechen und auch als er Daphne das erste Mal ohne Essen ins Bett schickte, sagte niemand etwas. Es war ja auch keine große Sache und vollkommen angemessen dafür, dass sie ihr hübsches Kleid mit Tomatensoße beckleckert hatte. Je öfter es allerdings vorkam, desto unzufriedener wurde Daphne. Sie war inzwischen ein aufgewecktes achtjähriges Mädchen und ließ ihre Eltern ihren Unmut auf dementsprechend trotzige Weise spüren. Richard duldete das so lange, bis einer seiner Kollegen zum Abendessen vorbeikam und Daphne ihr gesamtes Getränk über den Tisch verschüttete. Sie konnte sich nicht erinnern, Richard je so wütend gesehen zu haben, aber er riss sich zusammen, bis sich der Besuch verabschiedet hatte, bevor er sie wortlos packte und in eine Abstellkammer sperrte, damit sie in aller Ruhe - und Dunkelheit - über ihr Verhalten nachdenken konnte. Nachdem sie bockig gegen die Tür getreten und dann eine Weile geschmollt hatte, kroch irgendwann Angst in ihr hoch und als sich die Tür fast zwei Stunden später wieder öffnete, war sie ein weinendes Häufchen Elend. Die nächsten Tage riss Daphne sich unheimlich zusammen, um ihren Eltern alles recht zu machen, was Richard mit Genugtuung zur Kenntnis nahm. Leider schlussfolgerte er daraus, dass die Kammer als Erziehungsmethode gute Erfolge erzielte und so war es nur eine Frage der Zeit, bis es sich wiederholte. Wenn sie etwas sagte, das ihrem Stiefvater nicht passte, wurde ihr das Essen gekürzt und wenn er fand, dass sie sich daneben benahm oder schlimmer noch, nicht sofort auf ihn hörte, wurde sie mit einer Auszeit bestraft. Je älter sie wurde, desto öfter hatte Richard etwas an ihrem Verhalten auszusetzen und desto länger schloss er sie in den Abstellraum. Manchmal durfte Daphne sich eine Lampe und ein Buch oder ihre Hausaufgaben mitnehmen, meistens harrte sie aber bloß mit ihrem Delfin in der Dunkelheit aus, bis Richard fand, dass es genügte.
Durch die strikten Vorgaben zu Hause, fiel es Daphne schwer, herauszufinden, was sie für sich selbst wollte und woran sie Freude hatte, wenn sie nicht gerade versuchte, es Richard recht zu machen. Schon bevor sie auf die Highschool kam, hatte sie jedes Hobby ausgetestet, das ihr eingefallen war; vom Cello spielen bis hin zum Tauchen. Das einzige, das Bestand hatte, war das Zeichnen und so bettelte sie mit etwa zehn Jahren so lange, bis ihre Eltern sie bei dem Malkurs anmeldeten, an dem auch ihre beste Freundin teilnahm. In den Kursen blühte Daphne regelrecht auf, was auch einen positiven Einfluss auf ihre schulischen Leistungen hatte, was wiederum zu einem harmonischeren Familienleben führte. Sie musste immer seltener in die Kammer und gegen kleinere Strafen, wie den Essensentzug, sorgte sie mit einem geheimen Süßigkeitenversteck unter ihrem Bett vor. Bis Daphne schließlich in die Pubertät kam und sich ihr Blickwinkel auf die Welt langsam aber sicher veränderte. Immer häufiger stellte sie Richard und seine Methoden in Frage, was zur Folge hatte, dass sie sich immer weiter voneinander entfernten. Hätte sie nicht so viel Angst vor ihm gehabt, wäre jedes ihrer Gespräche ein Streitgespräch gewesen. Unter Richards Bestrafungen litt nicht nur Daphnes Selbstwertgefühl, sondern auch ihre sozialen Kontakte. Sie zog sich mehr und mehr zurück, verlor einen Haufen Freunde, tauchte zu Verabredungen mit ihrer Schwester einfach nicht auf und traute sich kaum, an den üblichen Teenager Dummheiten teilzunehmen. So verpasste sie ihre erste Party und lehnte es fast schon panisch ab, als ihr eher schüchterner Chemie-Sitznachbar seinen Mut zusammenkratzte und sie nach einem Date fragte. Stattdessen konzentrierte sie sich auf die Schule und gute Noten und auf das Malen, das ihr einen Ausgleich verschaffte.
Mit vierzehn Jahren lief Daphne schließlich davon und verbrachte eine ganze Woche auf einem Campingplatz, bis eine besorgte Familie, die sich wunderte, wo die Eltern des Mädchens waren, die Polizei informierte und sie wieder nach Hause gebracht wurde. Die Strafe für ihr Fehlverhalten und wie dieses auf Außenstehende wirken mochte, ließ nicht lange auf sich warten - es war das erste und einzige Mal, dass Richard sie schlug und auch das erste und einzige Mal, dass ihre Mutter sich einschaltete und sich schützend vor Daphne stellte. Es dauerte fast einen Monat, bis wieder ein augenscheinlicher Frieden bei ihnen eingekehrt war, aber hinter den Fassaden war jeder einfach nur noch mit seinen eigenen Angelegenheiten beschäftigt.
So bald sie konnte, packte Daphne ihre Sachen und unternahm mit 16 einen neuen Versuch, von Zuhause abzuhauen. Sie kam bei ihrer älteren Schwester und dessen Partner unter und als ihre Mutter und Richard aufschlugen, um sie wieder nach Hause zu holen, machte June ihnen sehr nachdrücklich klar, dass das nicht passieren würde. Da Richards Reputation das einzige war, was ihm wichtiger war, als sich durchzusetzen, musste man ihm nur mit der Öffentlichkeit drohen, um ihn endgültig loszuwerden. Das war das letzte Mal, dass Daphne ihn und ihre Mutter zu Gesicht bekam.
Daphne passte sich recht schnell an ihr neues, befreiteres, Leben an und bemühte sich, auf der Zielgeraden ihre guten Noten zu halten und einen ausgezeichneten Schulabschluss hinzulegen, um sich auch ohne die finanziellen Mittel ihrer Familie eine gute Zukunft ermöglichen zu können. Zum Abschlussball ging sie zwar alleine, im Laufe des Abends traute sie sich allerdings, ihren alten Sitznachbarn aus Chemie ein paar Mal zum Tanzen aufzufordern und ergatterte kurz vor Schluss sogar ihren allerersten Kuss. Gerade als sie den Eindruck bekam, das Leben könnte nicht besser für sie laufen, kam June bei einem Autounfall ums Leben. Für Daphne brach eine Welt zusammen und sie verpasste alle Fristen, um sich bei irgendeinem College zu melden oder zumindest um eine Ausbildung zu kümmern. Es dauerte etwas, bis sie sich wieder aufgerappelt hatte, aber jetzt, drei Jahre später, arbeite sie im Busch Gardens Themenpark, wo sie Merchandise Artikel verkaufte oder an der Auskunft eingesetzt wurde. Ihren Traum, Illustratorin zu werden, hatte sie aber noch nicht gänzlich abgeschrieben.

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Mit zitternden Händen stand die Studentin in der Kabine der Toiletten ihrer Universität und sah mit tränen geschwemmten Augen auf den positiven Schwangerschaftstest in ihrer Hand, welcher sicherlich nicht nur ihr Leben durcheinander wirbeln würde. Gerade das dritte Jahr ihres Architekten-Studiums angetreten, um nach dem Master in die Firma ihres Vaters einzusteigen, musste sie nun ihrem Freund und zukünftigen Ehemann erklären, dass er seinen Traum vom Astronauten-Dasein bei Seite schieben musste, da seine eigene Familie ihn alsbald brauchen würde. Wie gewünscht hatte der Physikstudent, der sein späteres Geld als Astrophysiker verdienen sollte, nicht, denn anstatt ihr jede Unterstützung zuzusagen, löste er noch im selben Atemzug der ersten Reaktion nicht nur ihre Verlobung auf, sondern verschwand ebenso ohne ein weiteres Wort. Die ersten drei Monate der wissenden Schwangerschaft verbrachte Joann ohne ihren Partner an der Seite, bekam jedoch umso mehr von der späteren Patentante ihres Kindes Unterstützung und auch ihre Eltern reagierten deutlich gelassener als sie erwartet hatte. Während sie sich mit den Plagen der Schwangerschaft herumschlug, hatte ihr Freund offenbar die Zeit seines Lebens, probierte sich aus, bevor er nach Monaten des Schweigens bei ihren Eltern vor der Tür stand, um nicht nur mit einer Entschuldigung zu kommen, sondern ebenso der Bitte ihm noch eine Chance zu geben. Er wäre durchgedreht, hatte das Gefühl alles erleben zu müssen, was er drohte zu verpassen, aber jetzt wäre er bereit für eine eigene Familie und eine Zukunft. Ganz so einfach machte es Joann Derik jedoch nicht, denn selbst als sie gemeinsam den Kreissaal betraten, waren sie noch nicht wieder zusammen. Erst als sie sah, wie Derik den gemeinsamen Sohn ansah, beschloss sie nicht nur kurzerhand ihm den Namen seines Vaters zu verleihen, sondern ebenso den Wunsch ihres Ex-Freundes nachzukommen und einen der Namen mit Bedeutung aus dem Weltraum auszuwählen.

Die ersten drei Jahren wohnte Koray mit seiner Mutter bei ihren Großeltern, wo er zwischen Nannys, Mutter und Oma hin und her gereicht wurde, je nachdem, wer gerade die Zeit aufbringen konnte das anspruchsvolle Kind zufrieden zu stellen. Drei Jahre, in dem sich die Beziehung zwischen seiner Mutter und seinem Vater zu festigen schien, sodass nach dem Beendigen des Studiums eine erste eigene Wohnung bereitstand, wo das Kinderzimmer nicht schöner hätte sein können. Das Geld der Familie Mikkelsen und Reynolds sicherte die Generationen bereits seit Ewigkeiten ab und so starteten die beiden Eltern in das gemeinsame Leben mit ausreichend Nullen auf dem Konto. Während seine Mutter begann in dem Architektenbüro ihres Vaters zu arbeiten, schlug sich sein Vater zunächst mit gut bezahlten, aber weniger luxuriösen Jobs herum. Das Geld, was sie besaßen, einfach so auszugeben, schien ihnen falsch zu sein und so sehr es die Zahlung der Miete erleichterte, so sehr achteten sie darauf nicht mehr auszugeben als sie verdienten, immerhin war ihr Sohn bereits teuer genug. Erst zwei Jahre nach Abschluss des Studiums fand auch sein Vater einen Job, der ihn glücklich machte und umso näher er den Sternen zu sein schien, umso mehr zog er auch seinen Sohn in den Bann mit den Geschichten rundum die Sterne und Planeten, welche im Kosmos herumflogen. Seine Schulzeit hingegen verlief beinah langweilig, denn wurde er weder gemobbt noch hatte er große Auseinandersetzungen mit den Lehrern. Auch auf der Beliebtheitsskala schwirrte er stetig in der Mitte herum, gehörte er weder zu den Sportlern noch zu den Nerds, Frauen wurden hier und da auf ihn aufmerksam, aber überrannten ihn nicht. Im Unterricht war er fleißig, lernte schnell und gab sein Bestes, um mit guten Noten aufzufallen. Beim Heranwachsen wurde ihm jedoch zunehmend bewusster, wo seine Stärken und Schwächen lagen, sodass sich für ihn stetig mehr herauskristallisierte, dass er weder in die Fußstapfen seines Vaters noch seiner Mutter treten würde. Das technische Zeichen, berechnen von Statiken und Entwerfen von Gebäuden interessierte ihn wenig, noch war er sonderlich begabt darin und so sehr er die Sterne vergötterte, die Abende am Teleskop zu brachte, so wenig interessierte ihn dieser Teil der Physik. Sicherlich war es interessant, aber er merkte schnell, dass er bei tiefem Wissen abschaltete und die Informationen nicht im Verstand verankert bleiben sollte. Welche Naturwissenschaft ihn jedoch interessierte war die Biologie, wo es ihm vor allem die Meerestiere angetan hatten und seine Liebe zu Wasser, welche bereits seit Kindestagen bestand, war nicht weniger hilfreich. Er liebte das Surfen, das Tauchen und das einfache Schwimmen, sodass er nach einiger Informationssuche sicher war sein eigenes Fachgebiet gefunden hatte. Bereits ein Jahr, bevor er seinen Abschluss hatte, besaß er ein Platz an der University of Tampa in Meeresbiologie und konnte es kaum abwarten von der High-School endlich auf die Universität zu wechseln.

Mit einem guten Abschluss in der Tasche betrat er voller Stolz das Studiengebäude, welches im ersten Moment überfordernder war, als es sich der 18-Jährige vorgestellt hatte. Zwei Wochen später jedoch fand er sich bereits so gut zurecht, als wäre er nie irgendwo anders gewesen und besuchte die Kurse mit voller Leidenschaft. Im zweiten Studienjahr kam auch für ihn die Zeit sich aus dem elterlichen Haus zu lösen, sodass er in seine erste eigene, und ehrlicherweise ziemlich kleinen, Wohnung nähe der Universität zog. Die Tage verbrachte er meistens auf dem Campus, während die Nächte des Wochenendes dem Sternengucken gehörte oder Verbindungspartys, auf die er durch seine offene Art oft eingeladen wurde. Dass sich sein Leben nicht auf jenen, sondern in einer Zusammenführung zweier Studiengänge verändern sollte, ahnte er nicht als er an einem Montag in den Kurs kam. Es war eine Kooperation aus den Erstjahresstudenten der Fotografie und den Meeresbiologen, welche gemeinsam die Unterwasserwelt erkunden und dokumentieren sollten. Da er einige Minuten zu spät gekommen war, wurde er von seinem Dozenten einer brünetten Frau zugeteilt, welche er im ersten Moment gar nicht wahrgenommen hatte. Während sie zunehmend Zeit miteinander verbrachten und auch nach dem Projekt noch immer gemeinsam in der Bibliothek lernten, erwachte in ihm nicht nur die Zuneigung einer Freundschaft, sondern war er deutlich angetaner von ihr als von einer einfachen Freundin. Ohne es wirklich auszusprechen hatte er sie irgendwann auf ein außerschulisches Treffen, oder wie er es nennen würde Date eingeladen, welches jedoch eine böse Überraschung bereithalten sollte. Während sie ausgiebig sprachen und sich austauschten, kam auf einmal eine andere Frau an ihren Tisch, welche sich schnell als die Freundin von Calia herausstellte, und ihr die ernüchternde Antwort herauslockte. Während es für ihn so offensichtlich ein Date gewesen war, schwieg sein Gegenüber nur, sodass er automatisch davon ausging, dass es ein Nein sein musste. Verletzt und ein wenig egoistisch, wie er war, stimmte er wenige Tage später zu einem Date mit Kelsey, der Freundin, zu. Bereits in den ersten Monaten der Beziehung merkte Kelsey jedoch, dass er sie regelrecht ignorierte, sobald Calia im Raum war und beschloss ihm die Pistole auf die Brust zu setzen. Entweder er würde weiter mit ihr zusammen sein und Calia nur noch mit ihr sehen oder sie würde Schluss machen. Allein bei dem Gedanken, wie begeistert seine Eltern waren, dass er Kelsey wirklich mochte und der Tatsache mit ihr eine Zukunft zu haben, entschloss er sich gegen die Zukunft mit der Brünetten. Nach dem ersten Trubel und dem ersten Jahr waren die Wogen geglättet und nach dem Abschluss der verflossenen Liebe, beschloss Kelsey zu Koray in die Wohnung zu ziehen. Seitdem änderte sich sein Leben vollkommen, denn das, was einst ihm gehörte, musste er nun teilen, seinen Freiraum gab er gänzlich auf und die Habseligkeiten, die seiner Freundin nicht passten, wurden ordentlich im Keller verstaut. Dennoch schien er glücklich zu sein und in all den Änderungen seine Position zu finden, welche überwiegend darin bestand seine Freundin bei Launen zu halten. Wochenendtrips nach Paris, Kanada oder London gehörten fast schon zum Alltag und während sie Stunden im Bad verbrachte, lernte er für kommende Prüfungen. Kelsey, welche mit der Weile der Leidenschaft des Influenzen nachging, verdiente mit ihrem Instagram genug Geld, um ihre Eltern und auch ihn an der Stange zu halten. Er verstand den Beruf zwar nicht, aber akzeptierte er die etlichen Fotos, die er mit ihr machen musste und somit automatisch ein Teil ihres Kanals wurde. Die Beziehung entwickelte sich zunehmend, sie wurden enger, zogen in eine größere Wohnung und redeten über die Zukunft, sodass er ihr im Februar 2024 bei einem Skiurlaub vor dem Kamin einen Antrag machte und sie ja sagte. Erst als sie es Calia erzählten, merkte er den Stich in seinem Herz, der mit der Entscheidung kam. Auch, wenn er es sich wünschen würde und so normal es wäre, hing sein Herz noch immer an dem Date vor etlichen Jahren. Sein Inneres wusste, dass er nicht Kelsey sein Leben lang an seiner Seite wollte, aber sein Verstand redete dagegen und überzeugte ihn, dass es eine gute Idee wäre. Während seine Verlobte sich in den nächsten Monaten mit den Hochzeitsvorbereitungen herumschlug, lernte er für den Masterabschluss in Meeresbiologie und ergatterte, soweit er bestand, einen Job als Meeresbiologe in der NOAA von Tampa.

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Andrew Norton ist vor 30 Jahren in Tampa geboren und aufgewachsen. Sein Vater Bruce war Anwalt und seine Mutter Grace war Lehrerin. Sie kamen aus gehobenerem Hause und wollten auch, dass Andrew etwas erfolgreiches in Zukunft wird. Er wurde in jungen Jahren gefördert, indem er Klavierunterricht bekam. Als Andy in die Schule kam, stand er immer wieder unter dem wachsamen Auge seiner Mutter, die darauf acht gab, dass ihr Sohn Freunde zum spielen hatte und auch nicht gehänselt wurde.
Aber er stand auch gehörig unter Druck, da seine Mutter Bestleistung von ihm verlangte. Jedoch war er noch ein Kind, dem dieser Druck letztlich nicht gut tat.
Als er danach in die Highschool kam, war das alles für ihn vollkommen anders. Es gab keinen mehr, der auf Andrew aufpasste. Er war von nun an auf sich allein gestellt in der Schule und musste zurecht kommen wenn man ihn nicht mochte oder ähnliches.
Dennoch fand Andy recht schnell Freunde und er versuchte auch ein Angebot von den Unterschiedlichen AGs für sich zu entdecken. So kam es, dass er in die Theater AG kam und was machte, was ihm auch Spaß brachte. Auch durch die Theater AG lernte er ein Mädchen kennen, Ophelia, mit der er sich auf Anhieb recht gut verstand und gerne Zeit mit ihr verbrachte, auch außerhalb der AG und des Schulgeländes. Er traf sich gerne mit ihr in einem Café auf eine heiße Schokolade und unterhielt sich mit ihr über diverse Themen, die nicht nur die Schule betrafen.
Jedoch hegte Andrew ein Geheimnis in sich, was er erst vor kurzem bemerkt hatte.
Er fand immer mehr Gefallen an dem männlichen Geschlecht, insbesondere wenn man gemeinsam in der Umkleide oder beim Sport war. Genau dafür verfluchte er sich und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Seine Eltern waren sehr konservativ und würden sowas nicht akzeptieren.
Er haderte mit sich selbst und wollte seine Gefühle und seine Orientierung einfach nicht sich selbst eingestehen. So kam er nach einiger Zeit mit Ophelia zusammen. Jedoch kam es nicht ganz von ihm selbst, da hatten einige Leute an der High-School als auch seine Eltern ihm eingeredet, dass er mit Ophelia ein hübsches Paar abgeben würde, was er dann auch geglaubt hatte.
Doch mit der Zeit merkte er, dass seine Gefühle für sie nicht über Freundschaft hinausgingen aber ihr die Wahrheit zu sagen konnte er nicht, da er sie nicht verletzen und enttäuschen wollte.
Als er dann den Austausch Schüler Eric durch die Highschool führen sollte, lernte er diesen kennen und recht schnell freundeten sich die beiden Jungs an. Sie unternahmen gemeinsam viel, auch hin und wieder mit Ophelia. Andy fühlte sich anders bei Eric, als wenn er er selbst sein konnte und sich nicht verstellen musste. Eines Nachmittags stand Andy eng umschlungen mit einer Person hinter der Turnhalle. Doch war nicht Ophelia diejenige mit der er seinen ersten Kuss teilte, sondern war es Eric, der dem Jungen seinen ersten Kuss gestohlen hatte. Andy fühlte eine tiefere Verbindung zu Eric, welche er jedoch als falsch ansah, weswegen er den Kontakt zu dem Jungen abbrach und sich mehr auf seine Beziehung mit Ophelia konzentrierte. Er ging nun etwas weiter als nur mit ihr Händchen zu halten, er küsste sie, sagte dass er sie liebte. Denn so fühlte er sich auch, er glaubte an die Zukunft dieser Beziehung, die vermutlich alles einfacher machen würde.
Am Abend des Proms wollte er mit Ophelia einen großen Schritt wagen und seine Jungfräulichkeit mit ihr verlieren. Nachdem er sie von ihrem Elternhaus abgeholt hatte, fuhren sie gemeinsam zu der Location wo der Prom stattfand. Sie tanzten viel gemeinsam, lachten und hatten einen prima Abend. Andy hatte ihr bei dem letzten Tanz noch seine Nummer des Hotelzimmers zugeflüstert und das er sie um 10 Uhr dort erwarten würde. Noch folgte ein flüchtiger Kuss und er ging nach oben zu seinem Zimmer.
Um kurz vor 10 Uhr klopfte es an seiner Zimmertür und Andy öffnete diese mit einem leicht aufgeregten Lächeln. Doch stand zu seiner Überraschung nicht Ophelia vor ihm. Es war Eric!
Dieser trat an Andrew vorbei ins Zimmer und wollte ihn zur Rede stellen, warum er den Kontakt abgebrochen hatte und nicht auf seine Nachrichten reagiert hatte. Andy hatte kaum Zeit zu antworten, da er im nächsten Moment die kühlen Lippen von Eric auf seinen spürte. Der Kuss wurde kurz darauf von Eric gelöst und er wollte das Zimmer verlassen, doch zog Andy ihn zu sich zurück und dieses Mal war er es der den Austausch Schüler innig küsste. Andy fühlte sich wie auf einer Wolke, wo es nur ihn und Eric gab. Er war wie in trance als die beiden Jungen sich von ihren Anzügen befreiten und schließlich zusammen im Bett landeten. Keiner der beiden bekam mit wie die Tür des Zimmers erneut geöffnet wurde, die heiße Luft und das Stöhnen der beiden Jungen hatte das Zimmer erfüllt. Doch sah Andy kurz zur Seite und hatte gerade noch das Kleid und die dunklen Haare von Ophelia wahrgenommen, als die Tür zu geknallt wurde. Sofort wollte er sich von Eric lösen und ihr hinterher, jedoch sah er ein, dass es wenig Sinn machte. Er hatte sie enttäuscht und betrogen...
Kurz nach dem Prom, sah er weder Ophelia wieder, der er bewusst aus dem Weg ging, noch sah er Eric wieder, der nur wenige Tage nach dem Prom zurück nach Kanada musste. Immer wieder machte Andy sich Vorwürfe warum er nur Eric an dem Abend in sein Zimmer gelassen hatte. Nach außen hin machte er den Eindruck des immerzu positiven Sunnyboys, doch drinnen war er gebrochen und es tobte in ihm.
Zum Ärgernis seiner Eltern hatte Andy sich entschieden seine Schauspiel Karriere voran zu treiben und nicht in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und in seiner Kanzlei zu arbeiten. Es kam immer wieder zu Streit zwischen seinen Eltern und Andy aufgrund seiner Berufswahl. Doch war Andy glücklich auf der Bühne und diese Freude ließ er sich auch nicht nehmen. Je älter er wurde umso einmal mehr wurde von ihm verlangt endlich sesshaft zu werden und eine Familie zu gründen. Seine Eltern versuchten immerzu ihn mit Töchtern aus ihrem Bekanntenkreis zu verkuppeln. Zwar hatte Andy wirklich keine Lust dazu und wollte sich lieber auf seine Schauspieler Karriere konzentrieren, jedoch gab er schließlich nach und traf sich hin und wieder mit einer jungen Frau. Sie kamen nach einer Weile zusammen und doch musste Andy seine wahren Gefühle unterdrücken. Wie auch in seiner Jugend mit Ophelia war er dieses mal nicht verliebt, jedoch wollte er nicht die Wahrheit aussprechen, dass er Homosexuell war. So kam es, dass er unter dem Vorwand sich mit Freunden zum Fußball gucken oder zum Trinken zu verabreden, sich in Bars und Clubs niederließ, um seiner Sexualität nach zu gehen und sich nicht verstellen zu müssen.
Eines Tages als er von der Arbeit Heim kam, wurde er von seiner Freundin mit Koffern empfangen, welche sie ihm rüber gab und ihm sagte, dass sie schon geahnt hatte, dass er sie betrügen würde, ihr jedoch nicht bewusst war, dass er Homosexuell war und sie mit Männern betrügen würde. Die Jahrelange Beziehung endete in einem unschönen Streit. Da Andy nicht genau wusste wohin mit sich, wollte er zurück in das Haus seiner Eltern. Doch hatten sie von seinem Geheimnis erfahren und er wurde verstoßen von seinen eigenen Eltern. Er wollte es nicht glauben und versuchte einige Tage lang mit seinen Eltern zu sprechen, jedoch als sie die Polizei rufen wollten wegen Nachstellung, distanzierte er sich auch von ihnen. Seine Einzige Chance war nur noch Ophelia, welche er versuchte wieder zu finden und schließlich nach einiger Zeit vor ihrer Tür stand, gebrochen und komplett Orientierungslos.

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TW: Kindesvernachlässigung
Was passiert, wenn zwei Menschen ein Kind zeugen, für dass sie nicht sorgen können? Oder einfach nicht sorgen wollen? In Isabelle´s Fall waren es bloß leider nicht nur ihre Eltern gewesen, denen sie egal war, sondern auch die Großeltern. Die waren nämlich der Meinung, wenn zwei Teenies schon so dumm waren, nicht zu verhüten, dann sollten sie das Kind auch gefälligst alleine versorgen. Da war also nicht einmal babysitten drin, wenn einer arbeiten gehen wollte. Anfangs sah es sogar noch so aus, als wollten ihre Eltern versuchen, sich um sie zu kümmern. Doch dann kamen die Party nach dem Schulabschluss und Isabelle wurde einfach in ihrem Bettchen geparkt und sollte sich mehr oder weniger selbst versorgen. Nicht gerade leicht, wenn man erst wenige Monate alt war.
Gerettet wurde sie dann durch Zufall. Denn auf Grund einer Untersuchung hatte die Polizei einen Durchsuchungsbeschluss gehabt und hatte die Wohnung betreten. Und was war da natürlich direkt auffällig? Ein schreiendes Kleinkind, das unterernährt und schmutzig war. Sie nahmen sie natürlich direkt mit, entzogen der Familie das Sorgerecht und gaben Isabelle zu einer Pflegefamilie, nachdem sie im Krankenhaus gewesen war. Bei Ehepaar Mayfield blieb das Mädchen dann auch die ersten Jahre ihres Lebens, wobei ihre Unterkunft dort eigentlich nur als Zwischenlösung gedacht gewesen war. Als es dann Zeit für die Einschulung war, kam sie in die Familie, bei der sie den Rest ihrer Kindheit verbringen sollte. Familie Redd, bestehend aus Aleen, Zander und ihrem Hund Casper. Was gab es über sie zu sagen? Sie lebten in Tampa, liebten Kinder und waren definitiv nicht auf das Geld aus, welches sie für die Pflege von Isabelle bekamen. Sie hatten nämlich genug eigenes. Zander hatte nämlich lange professionell Ice Hockey gespielt und einiges in Aktien gesteckt, während Aleen einfach aus gutem Haus kam und mit ihrer Boutique auch gute Umsätze erzielte. Und doch wollten sie, dass Isabelle und alle weiteren Pflegekinder, welche sie aufnehmen würden, ein bodenständiges Leben führen konnten.
So kam Isabelle auf eine öffentliche Schule, keine Private. Nicht, dass es für das Mädchen wichtig gewesen wäre. Für sie machte es keinen Unterschied, jedenfalls nicht zu dem Zeitpunkt. Schule war immerhin Schule. Zufall oder durch Schicksal gesteuert, traf sie dort auf ihren zukünftigen besten Freund. Anfangs war sie noch recht zurückhaltend und kühl, gerade wenn er alle anderen um den Finger wickeln zu schien. Aber irgendwie steckte seine Neugier sie dann doch an und sie begann, die Pausen mit ihm zu verbringen, ihr Pausenbrot mit ihm zu teilen und all so etwas. War sie es, die die Lehrerin bereits nach dem ersten Tag seines Fehlens ansprach? Ja. Auch am zweiten Tag? Ebenfalls ja. Am dritten Tag wurde sie dann doch ungeduldig und blieb sogar neben der Frau stehen, bis diese endlich etwas getan und jemanden angerufen hatte. Woher hätten sie denn auch von dem Rohrbruch wissen sollen? Aber von da an schaute Isabelle einfach regelmäßig mal bei ihm zuhause vorbei. Oder lud ihn auch mal zu sich nach Hause zum Spielen und Übernachten ein. Vor allem, als sich sein Leben schlagartig änderte, war sie für ihn da. Schleppte ihn regelmäßig zu ihrer Lieblingseisdiele und füllte ihn mit Eis ab. Oder lenkte ihn anderweitig ab. Was man in dem Alter eben so tat, wenn man Spaß haben wollte. Was andere über ihn dachten, interessierte sie nicht. Sie liebte ihn auf ihre Art und Weise und blieb an seiner Seite. Bekam vielleicht auch die ein oder andere Verwarnung, weil jemand ihrem besten Freund doof kam und sie ausflippte. Temperament und Isabelle? Schwieriges Thema.
Eine gemeinsame Vorliebe hatten sie dann auch, als er das Ice Hockey für sich entdeckte. Denn von ihrem Ziehvater hatte sie das Schlittschuhlaufen beigebracht bekommen und sich dabei in das Eiskunstlaufen verliebt. So fand man sie, wenn sie nicht in der Schule oder im Bett war, auf dem Eis. Und wenn sie sich nicht um ihren besten Freund kümmerte, dann trainierte sie. Probierte aus, ob es ihr mit oder ohne Partner besser gefiel. Wobei ihr Problem da war, dass sie zumeist mit den ihr zugeteilten Partnern nicht zurecht kam, dank ihres Temperaments und ihrer Ungeduld. Sie konnte es nicht ausstehen, wenn ihr Partner die Figuren nicht schnell genug hinbekam oder sie falsch berührte beim Heben. Weshalb ihre Trainier alsbald einfach keinen Partner für sie finden konnten. Also zurück zum Sololaufen. Für sie kein Problem, konnte sie dann doch eher Figuren nehmen, die anderen schwer fielen.

In der High School kam es dann natürlich, wie es kommen musste. Sie verliebte sich das erste Mal. Dass es ein älterer Schüler mit einem gewissen Ruf war, war ihr egal. Bis es zu spät war und er sie verarschte und sich mit seinen Kumpels über sie lustig machte. Der nächste Kerl war auch nicht viel besser. Aber Isabelle ließ sich nicht unterkriegen und versuchte ihr Glück einfach weiter, wenn sie denn mal Zeit neben ihrem Training hatte. Oft genug dachten die Leute um sie herum aber auch, dass sie und ihr bester Freund ein Paar waren, was sie mehr als oft verneinte. Für sie war er nämlich wie ein Bruder und würde niemals etwas anderes sein. Er war auch nicht ihr Typ. Sie wünschte ihm eher Glück, wenn er jemanden im Auge hatte. Und versuchte vielleicht auch ein wenig, ihn zu verkuppeln, wollte sie doch nur, dass er glücklich war und geliebt wurde.
Nach der Schule studierte sie dann Sportmedizin, kümmerte sich aber weiterhin hauptsächlich um ihre große Leidenschaft, das Eiskunstlaufen. Und nahm auch regelmäßig an einigen großen Wettbewerben teil. Ihr Traum: Eines Tages bei Olympia skaten zu können. Doch bis dahin war es ein langer Weg. Und anders als man es erwarten würde bei ihrem Studiengang und ihrem Leistungssport, war sie nicht immer vorzeigetauglich. Nicht selten ging sie den Abend vor einem Wettbewerb auf eine Party und betrank sich etwas. Um dann den Sieg am Morgen danach nur knapp zu verpassen. Aber man war ja auch nur einmal im Leben jung, nicht wahr? Der Plottwist dabei: es war wie zwei Seiten einer Medaille. Im einen Moment sagte sie keiner Party trotz ihrer Wettbewerbe ab und tanzte auch auf den Tischen, im nächsten sagte sie jede Party ab und vergrub sich in ihren Uniunterlagen und ihren Büchern. Viele würden meinen, dieser stetige Wechsel lag an ihren Sponsoren, die manchmal kurz davor waren, die fallen zu lassen. Aber tatsächlich lag es einfach an ihren Launen. Welche wohl auch Schuld daran waren, wenn sie mal wieder mit dem falschen Kerl ins Bett stieg. Sie wusste nicht einmal mehr, ob ihr Herz überhaupt noch in der Lage war, zu lieben. Doch war die große Liebe ja auch nicht ihr Traum fürs Leben. Wieso sich also mit der Suche beschäftigen? Sie war ja schon froh, dass die Wohnungssuche vorbei war, nachdem sie und ihr bester Freund sich für eine gemeinsame WG entschieden hatten. Leicht war das nämlich nicht gewesen, auch wenn ihre Pflegeeltern angeboten hatten, ihnen einfach eine Wohnung zu kaufen. Was sie abgelehnt hatte. Immerhin wollte sie es alleine schaffen und sie zahlten ihr ja noch die Studiengebühren.

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Eric Evans wurde in einer wirklich Winternacht, vor ca 33Jahren wie seine Geschwister in Vancouver geboren. Aidan hat zwei Geschwister , einen älteren und einen jüngeren Bruder und was soll er sagen, ja er hatte sogar eine recht angenehme Kindheit. Sie wurden weder geschlagen, noch sonst irgendwas, was in der heutigen Zeit , durchaus manchmal an ein Wunder grenzt, zumindest wenn mehrere Kinder in einer Familie aufwachsen, da war Stress immer an der Tagesordnung, vor allem, wenn die Geschwister nicht so weit auseinander lagen. Hier wurde sich um ein Spielzeug gestritten, dort wurde sich um das Essen gestritten, welches ihre Mutter vorbereiten sollte, man konnte meinen, die Evans Geschwister waren sich nie einig. Aber ihm und seinen Geschwistern hat es nie an etwas gefehlt. Sie hatten genug zu Essen und Trinken, genügend Klamotten. Freunde, sogar einen Hund durften sie ihr eigen nennen. Und das , obwohl sie in einem doch recht großen Problemviertel groß geworden sind. Wobei Problemviertel? Nur weil es Hochhäuser gab, draußen auf den Straßen gekifft wurde oder oder oder. Aber sowas gab es doch an jeder Ecke. Jedenfalls war es Eric recht egal. Dennoch war kein wirkliches einfaches Kind, oder besser gesagt, hat seine Gesundheit, kann man das so nennen? Es ihm nicht wirklich einfach gemacht . Seine Geschwister, waren fröhlich und ausgeglichen, er hingegen, hatte das Talent, entweder die nächste Treppe runter zu fallen und sich das Schlüsselbein zu brechen, oder gegen die nächste Laterne zu laufen und sich einen Zahn auszuschlagen oder oder oder. Zum Glück passierte das nur mit seinen Milchzähnen, sonst hätte er in seinen jungen Jahren, doch echt ein Problem. Das Ganze ging wirklich bis zu seiner Highschool Zeit, als ob ein Fluch auf ihm gelegen hätte. Aber dann wurde es besser, er lernte Leute kennen, freundete sich mit ihnen an, hatte irgendwann seine erste Freundin und anschließend sogar seinen ersten Freund, er wusste also weder ob er auf Kerle stand, oder auf Frauen, aber wieso auch entscheiden, wenn man beides haben kann? Na ja, jedenfalls hatte er sich dann doch entschieden, es mit einer Frau zu probieren, er verliebte sich in sie und sie haben letzten Endes ziemlich früh geheiratet, er war 19 und sie 18 , im Grunde konnte das alles doch unter keinem guten Stern stehen oder? Nach der Highschool, fing Eric an Medizin zu studieren und hatte dadurch immer weniger Zeit für seine Frau, die kein Studium angestrebt hatte, sondern in einem Supermarkt als Kassiererin arbeitete. Zu allem „Überfluss“ wurde ihm angeboten, ein Jahr lang, nach Tampa zu gehen und dort dem Mannschaftsarzt einer Eishockeymannschaft Erfahrungen zu sammeln. Er interessierte sich sehr für Eishockey, aber selbst spielen? Nein, dafür war er nun doch etwas zu unsportlich. Eric lernte in seiner Zeit in Tampa auch Andrew kennen und lieben? Konnte man es so nennen? Er wusste es nicht, jedenfalls wirbelte der junge Mann, seine Zeit in Tampa ein wenig durcheinander. Aber wenn er ehrlich war, konnte Eric ein wenig Zerstreuung vertragen, immerhin lief es mit seiner Frau alles andere als gut und das er vorher nichts anbrennen ließ, war kein Geheimnis, zumindest in Vancouver nicht. Er genoss die Zeit, die er in Tampa war und auch das er sich hin und wieder mit Andrew traf und das alles wurde gekrönt, als sie beide in der Kiste landeten. Kurze Zeit später, war sein Jahr in Tampa vorbei und er musste zurück nach Vancouver um sein Studium abzuschließen. Ob er sich richtig von Andrew verabschiedete? Na ja, er sagte ihm von Anfang an, dass er wieder gehen musste, da machte er nie ein Geheimnis draus. Nur das sie Kontakt halten wollten. Daraus wurde nichts, am Anfang schrieben sie sich öfters und dann irgendwann herrschte Funkstille. Aber er musste sich auch auf seinStudium konzentrieren und setze sich halt lieber auf die Hinterbeine, damit er ein vernünftiges Medizinstudium abschließen konnte und als vielleicht als Mannschaftsarzt in Vancouver arbeiten konnte, immerhin wollte er seiner Frau was bieten können. Welch Ironie, denn er merkte, dass sich die Gefühle definitiv geändert hatten. Das Studium schloss er anschließend auch mit Erfolg ab . Lisa hatte mittlerweile raus bekommen, dass er es mit der Treue wohl nicht so genau hielt und reichte die Scheidung ein. So kam es ihm Recht, dass er nach einiger Zeit, ein Job Angebot von den Tampa Bay Lightning´s bekam, welches er auch nach kurzer Überlegung annahm. Was den Rest seiner Familie anging, so ließen sie ihn im Grunde freie Hand, denn sie wollten nur, dass er glücklich war.

ÜBER DIE PERSON BEHIND

GESUCHSERFÜLLUNG

SPEZIAL ZUGEHÖRIGKEIT