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Es war der 12. September 2000 als Louvia Adaline Simmons als zweites Kind von Melanie und Nolan in Tampa Bay auf die Welt kam. Noch ahnte sie nicht, was es heißen würde, den Nachnamen Simmons zu tragen und das würde sich auch erst zeigen, wenn sie alt genug war, um zu verstehen, dass die Welt aus mehr bestand, als nur aus schicken, teuren Kleidern und einem Leben, in dem es offenbar nichts schlechtes gab.
Aber bis dahin genossen die beiden Töchter der Simmons eine unbeschwerte Kindheit – ein Leben voll von dem, was sich wohl jedes Kind wünschte. Die beiden bekamen alles, was sie wollten. Allerdings zahlten sie in ihren jungen Jahren auch einen Preis dafür. Rayna und Louvia wurden jedenfalls eher selten gefragt, ob sie an sämtlichen Schönheitswettbewerben teilnehmen oder modeln wollten, um nicht nur Werbung für Produkte zu machen, sondern auch für die Familie. Man konnte meinen, dass das Ehepaar Simmons nur Kinder bekommen hatten, um ein Aushängeschild der Familie zu haben. Doch wie schon erwähnt, wuchsen die beiden Mädchen in einer unbeschwerten, wohlbehüteten Umgebung auf und wurden dennoch von ihren Eltern geliebt. Es konnte also durchaus schlimmer sein.

Im Alter von 6 Jahren bemerkte die aufgeschlossene, temperamentvolle Louvia das erste Mal, dass nicht alles was glitzerte, Gold war. Sie wollte mit einer Freundin spielen, doch wurde es von ihren Eltern verboten, da sie für eine Werbekampagne fotografiert werden sollte. Auch wenn sie versuchte dagegen anzukämpfen, hatte die kleine 6-Jährige keine Chance gegen ihre Mutter. Diese trichterte ihr nochmal genau ein, dass sie auf das zu hören hatte, was ihre Eltern ihr sagten. Perfekt zu sein war das A und O in der Familie der Simmons. Um ihre Eltern nicht zu enttäuschen, setzte die jüngere der Schwestern alles daran, den Vorstellungen aller gerecht zu werden. Aber das war alles andere als einfach. Mit jedem Jahr, das Via älter wurde, entfaltete sich ihre Persönlichkeit immer weiter zu dem Gegenteil, was sich ihre Eltern vorgestellt hatten. Sie war clever und wusste es, geschickt zu lügen oder Mittel und Wege zu finden, um nicht weiter als Marionette benutzt zu werden. Während ihre Schwester Rayna die perfekte Musterschülerin war, konnte die jüngste Simmons nicht mithalten. Das lag allerdings weniger daran, dass sie nicht verstand, was zu tun war. Sie war viel mehr damit beschäftig, ein Leben außerhalb ihrer Familie zu führen. Denn die Zeit in der Schule nutzte sie aus, um sich mit ihren Freunden zu treffen, um Dinge zu tun, die man nicht machte. Dafür musste eben auch mal die Schule geschwänzt werden. Als Louvia 15 Jahre alt war, waren regelmäßige Besuche beim Rektor der Schule nicht mehr wegzudenken und die Strafen ihrer Eltern wurden immer härter. Nicht mal mehr bei ihrer großen Schwester fand die Blondine halt, weswegen sie nun begann mehr zu rebellieren. Via kletterte regelmäßig nachts aus ihrem Zimmerfenster, trank Alkohol und genoss diese Zeit in der sie nicht Prinzessin Louvia sein musste, in vollen Zügen. Sie merkte dabei immer mehr, dass ihr altes Leben sie nicht glücklich machen würde. So packte sie heimlich ein paar Dinge in einen großen Koffer und verschwand kurz nach ihrem 17. Geburtstag aus ihrem Elternhaus, um vorerst bei Freunden unterzukommen.
Allmählich schien Melanie und Nolan klar zu werden, dass sie ihre jüngste Tochter nicht festhalten konnten und hielten den Deal mit ihr, dass sie bei ihren Freunden bleiben konnten, wenn sie regelmäßig Kontakt hielten und sie sich in der Schule wieder mehr anstrengte. Das tat die Blondine auch und hatte am Schluss einen sehr guten Abschluss in der Tasche. Ihr wurde immer wieder Geld geschickt, in der Hoffnung, dass die Simmons ihre Tochter wieder zurück bekamen. Doch merkte Louvia schnell, dass sie sich vollkommen von ihren Eltern und ihrer Schwester abnabeln musste. So brach der Kontakt ganz ab, während sie sich vollkommen darauf konzentrierte, etwas aus ihrer Zukunft zu machen. Zuerst wollte sie ein Jahr um die Welt reisen, was sie dank des Geldes ihrer Eltern tun konnte. Nebenher jobbte sie hier und da etwas und sah viel von der Welt, in der die sich so frei fühlte, wie sonst nie in ihrem Leben. Endlich konnte sie aus ihrer Gefangenschaft ausbrechen und auch wenn sie oft an Rayna denken musste, wollte sie nie wieder etwas mit diesem Leben zu tun haben.
Nachdem sie ein Jahr lang die ganze Welt bereist hatte, verschiedene Kulturen kennen gelernt hatte und ihr Leben und ihre Freiheit in vollen Zügen genossen hatte, kam sie zurück nach Tampa Bay, suchte sich einen Job als Kellnerin, um sich ein WG Zimmer zu finanzieren und begann mit knapp 20 Jahren zu studieren. Bei ihrer Reise hatte sie viele schöne Dinge gesehen, aber auch viele Dinge, die sie tief im Herzen trafen – ungerechte Dinge. Dinge, die sie dazu brachten, Jura zu studieren, um Anwältin zu werden. Mit ihren nun 23 Jahren war sie bereits 3 Jahre im Studium.

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Der Flug von San Antonio, Texas, nach Tampa Bay, Florida, dauert knapp drei Stunden. Der Check-in gefühlt genauso lange. Erst nachdem ich mich dem Skymarshall als Detective Kayla Williams, geboren am 16. Februar 1996, ausgewiesen und er meine Dienstwaffe entgegengenommen hatte, ging es etwas flotter voran. Nach Nine-Eleven dürfen auch Cops nicht mehr bewaffnet fliegen, aber seis drum. Ich fliege eh nicht gerne. Genaugenommen hasse ich es. Ich wäre lieber auf vier Rädern rübergefahren, aber manche Dinge sollen eben nicht sein. So hatte ich also drei Stunden, in denen ich über mein Leben nachdenken konnte und wie ich hier herkam.
San Antonio ist meine Heimat. Ich bin dort aufgewachsen. Meine Mutter ist mit mir hergezogen, da war ich drei oder vier. Ich erinnere mich nicht genau. Das ist auch unwichtig, es wurde mein Zuhause, auch wenn wir nie viel hatten. Meine Mutter jobbte tagsüber in einem Supermarkt an der Kasse und abends in einer Bar. Ja, sie war fleißig, auch im Bett. Ich habe noch drei jüngere Halbgeschwister, zwei Brüder und eine Schwester. Alle von einem anderen Typen. Das machte, das Leben nicht einfacher, aber wir hielten zusammen. Meinen Vater habe ich nie kennengelernt. Jedenfalls nicht, dass ich wüsste. Früher hatte ich immer vor ihn zu suchen und wenn ich ihn dann gefunden hätte, hätte ich ihm richtig schön aufs Maul gehauen. Es hat gedauert, bis ich kapiert habe, dass er nicht allein Schuld ist. Es gehören immer zwei dazu, ein Kind zu zeugen. Heute interessiert es mich kaum noch. Wenn ich ehrlich bin, denke ich nicht einmal mehr an ihn. Obwohl ich genau weiß, wie er heißt und wo er in Texas lebt. Es wurde unwichtig und ich hatte auch keine Zeit dazu.
Nach meiner Highschool, die ich nicht wirklich gut abgeschlossen habe, bin ich zur Polizei. Ich werde oft gefragt warum und ehrlich, ich kann es selbst nicht so genau sagen. Vielleicht, weil ich was gegen Ungerechtigkeit habe. Aber vielleicht auch, weil das Viertel, in dem wir lebten, von Gangs beherrscht wurde. Das Leben dort war nie leicht, aber es hat mich für den Job abgehärtet und ich konnte davon profitieren. Vor einem Jahr habe ich meine Detective Prüfung abgelegt und kam zur Gang Division. Ich hatte schon immer eine gewisse Affinität zu Autos und habe gerne geschraubt. Einer der Typen meiner Mutter, es war der Vater meines ältesten Halbbruders, hat es mir beigebracht. Er lebte nur ein paar Straßen weiter und war der Einzige aus unserer glorreichen Väter Sammlung, der sich um sein Kind kümmerte. Er arbeitete in einer Werkstatt und fast hätte er meine Mutter sogar geheiratet. Aber sie zog es vor, mit einem anderen Kerl ins Bett zu steigen und damit hatte sich das Thema dann erledigt. Viel lieber als zu schrauben aber, bin ich gefahren. Heute noch. Anscheinend war ich relativ gut darin, weshalb mein erster Undercover Auftrag dazu führte, einen Wett Ring auffliegen zu lassen, der illegale Autorennen veranstaltete. Ein voller Erfolg. Und aus Dank wurde ich versetzt – nach Tampa Bay. Meine Identität flog nicht auf, was mich für die Behörde noch wertvoller machte. Oder vielmehr meine Connections in die Szene. Anscheinend gibt es einige Verbindungen nach Tampa Bay. Und et voilà, da komme ich ins Spiel. Und ehrlich, ich wusste nicht, was mich in Tampa Bay erwarten würde. Aber eines weiß ich: Hätte ich es gewusst, ich wäre gar nicht erst aus dem Flieger ausgestiegen und gleich wieder zurückgeflogen.

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Ophelia Emilia Taylor kam am 18. Mai 1993 in London zur Welt. Genauer gesagt in der Rose Alley im Stadtteil Southwark, ganz nahe dem Shakespeare's Globe, welches schon damals ein beliebtes Touristenziel darstellte. Das Theater ist eine realistische, geschichtsgetreue Rekonstruktion des Globe Theatre, eines 1599 erbauten elisabethanischen Schauspielhauses, für das William Shakespeare seine Stücke schrieb. Warum diese Information Relevanz für Ophelia besitzt? Wer ein bisschen im Literaturkurs aufgepasst hat, dem wird aufgefallen sein, dass ihr Name – Ophelia Emilia – Shakespeare's Handschrift trägt. Ophelia ist Hamlets Geliebte, die nach dem Tod ihres Vaters, den ihr Geliebter versehentlich verschuldet, so erschüttert, dass sie wahnsinnig wird und sich ertränkt. Emilia ist eine Figur in der Tragödie Othello, mit Othellos Fähnrich Jago verheiratet und die Dienerin von Othellos Frau Desdemona. Einen besseren Namen hätte das Schauspielpaar, welches im Globe unter Vertrag stand, gar nicht für ihre Tochter finden können. Er besaß eine gewisse Tragik und gleichzeitige Demut – etwas, was sie sich für ihre Tochter wünschten: Ein erfülltes, bodenständiges Leben mit Hoch- und Tiefpunkten, die sie daran erinnern sollten, dass sie nur einmal lebte. Und Ophelia bekam schon in ihren jungen Jahren die volle Breitseite des Lebens mit:
Lucia und Claude – beide im Besitz eines außergewöhnlichen Namens, welcher sie als Migranten enttarnte – liebten die Bühne und waren Zeit ihres Lebens ihren Träumen gefolgt. Es hatte sie nach ihren mittelmäßigen Schulabschlüssen von Ort zu Ort, von Bühne zu Bühne, von Engagement zu Engagement getrieben, bis sie einander in Paris gefunden hatten. Sehr romantisch, nicht wahr? Sie wurden nie müde ihrer Tochter ihre Abenteuer in Gute-Nacht-Geschichten verpackt weiterzugeben, sodass sie sie verinnerlichen und als Wegweiser nutzen konnte. Kein Wunsch oder Traum war zu groß um unerreichbar zu sein! Man musste nur den Mut haben nach den Sternen zu greifen! Ophelia liebte es, wenn ihr Vater ihr genau das ins Ohr flüsterte, während seine Hand nach den Sternen griff, die ihre Mutter am oberen Ende des Himmelbetts befestigt hatte. Sie kicherte das fröhliche Kichern eines kleinen Mädchens und war mit ihrer Welt, die zwar klein an Geld, aber reich an Emotionen war, im Reinen. Sie war glücklich, wenn sie lachend durch die Zuschauerreihen rannte, während auf der Holzbühne die Generalprobe lief. Sie war glücklich, wenn ihre Eltern sich die Zeit nahmen mit ihr durch den St. James Park zu flanieren und ihr ein Eis kauften, welches das Tollste und Größte Eis der Welt darstellte. Sie war glücklich, wenn sie im zum Theater angrenzenden Museum den Theaterleiter mit einem der Holzschwerter herausfordern konnte und die alte Magda, die die Anlage in Schuss hielt, ihr Bonbons zusteckte, die sie wie einen geheimen Schatz mit sich herumtrug und immer dann in den Mund zum Lutschen schob, wenn sie glaubte, dass keiner hinsah. Sie war glücklich, weil sie wusste, dass sie geliebt wurde. Doch hinter den Fassaden war nicht alles Gold was glänzte.
Das Theater hatte mit Einbußen zu kämpfen: Je mehr gute Kinofilme verfilmt und ausgestrahlt wurden, desto weniger Ansturm bestand an den Abendkassen im Globe. Sehr viel später würde sich das wieder geben, aber zu den Anfängen des 21. Jahrhunderts kamen eigentlich nur noch wenige Touristen für eine Vorstellung am lauen Sommerabend vorbei und noch weniger Einheimische. Das Geld war knapp und so auch die Gage der Schauspieler. Claude und Lucia drehten jeden Groschen zweimal um, doch es reichte zum Ende des Monats selten. Und das Geld wurde noch knapper, als Ophelia’s Mutter krank wurde. Sehr krank.
Solange sich das mittlerweile 10-jährige Mädchen erinnern konnte, litt Lucia von Zeit zu Zeit an Hustanfällen. Meistens tat sie es mit einer Erkältung, einer Allergie oder der Jahreszeit ab, aber als es so schlimm wurde, dass selbst Claude sie drängte zum Arzt zu gehen, war es zu spät: Diagnose Tuberkulose. Eine Heilung war aussichtslos.
Lucia und Claude taten ihr Möglichstes um Ophelia von all dem Bösen und Schlechten fernzuhalten, aber eine solch tödliche Krankheit konnte man nur temporär unter Verschluss halten. Und weil ihr Vater Geld für die Medikamente, die sie zwar nicht retteten aber die Schmerzen linderten, aufbringen musste, war es an ihm zu arbeiten, während Ophelia damit beschäftigt war den Haushalt zu führen. Sie war gewissenhaft in ihren Aufgaben und bemüht, es ihrer Mutter leicht zu machen. Sollte sie doch einmal Ärger darüber verspüren nicht wie all die anderen Mädchen in ihrer Klasse zum Schwimmen gehen zu können, überkam sie sofort ein schlechtes Gewissen. Ihrem Vater beichtete sie oft davon, wenn sie abends zu zweit am Esstisch saßen und das karge Essen aßen, welches sie auf den Tisch gebracht hatte und er fand immer ein und denselben Weg seine Tochter zu beruhigen: Er lächelte sie an, griff nach ihrer Hand und flüsterte ihr zu, dass ihr ganz persönlicher Engel es ihr längst verziehen hatte. Dass es nicht schlimm war hin und wieder egoistischen Gedanken folgen zu wollen und es auch zu tun. Abgesehen davon wünsche sich ihre Mutter, dass sie das Leben genießen solle. Also tat Ophelia ihr Bestes um den Spagat zwischen Lebensfreude und Fürsorge zu finden, was ihr erstaunlich gut gelang. Sie war eine Frohnatur und wurde stets angespornt für Spaß und Witz zu sorgen, wenn ihre Mutter wach und ansprechbar war. Es würde ihr helfen, sagte sie.
Mit 14 Jahren wurde Ophelia zur Halbwaise. Mit einer schwarzen Tulpe zwischen den schmalen Fingern stand sie direkt neben ihrem Vater am Grabstein, der den Namen ihrer Mutter trug, während sie den Pfarrer die Rede sprechen hörte. Wirklich zuhören tat sie nicht, bis ein Wort es in ihren Kopf schaffte: Engel. Als sie den Pfarrer nach der Rede fragte, was er genau mit ‚wachsamen Engeln‘ gemeint hatte, erklärte er ihr, dass ein Mensch wie ihre Mutter keinen Platz im Himmel bekommen würde, weil Gott eine andere Aufgabe für sie bereithielt. Sie war ein Schutzengel und Ophelia glaubte ihm.
Vater und Tochter hatten Schwierigkeiten zurück in den Alltag zu finden, wodurch ein Job in Amerika äußerst verlockend klang. Claude war erst versucht abzulehnen, weil er nicht wollte, dass Ophelia ihr beständiges Umfeld verlor, aber am Ende sagte er zu und packte ihre sieben Sachen. Mitten in der Pubertät zog der Teenager von London nach Tampa. Allerdings versprach Claude’s neuer Job – die Führung des im Jahr 1926 erbaute Tampa Theatre – eine aufregende Chance, die sich bereits nach dem ersten Monat äußerst lukrativ zeigte. Die Leute liebten das Kino!
Als Neuling in einer fremden Schule war es immer schwer Fuß zu fassen, aber sie fand durch ihr sonniges Gemüt und ihr Talent fürs Theater schnell Anschluss. Abgesehen davon waren die regelmäßigen Freikarten für’s Kino auch nicht gerade hinderlich, die Ophelia nicht nur eine gewisse Beliebtheit, sondern auch ihren ersten Kuss einbrachte. Tommy war der Inbegriff des Schönlings und äußerst beliebt in der Theatergruppe. Klar, er war kein Sportler, aber das war Ophelia – und ihren Freundinnen – egal. Nicht jedes Klischee musste erfüllt werden! Ophelia und Tommy ergatterten nicht nur Jahr für Jahr die Hauptrollen in den Theaterstücken, zu denen ihr Vater nie in der ersten Reihe fehlte, sondern waren auch privat ein Paar. DAS Traumpaar schlechthin. Dass es bei ihnen aber nie übers Küssen hinausgegangen war, wusste nur Ophelia’s Tagebuch. Das Getuschel auf den Fluren war lauter als die Schulglocke und wenn sie es ihren Freundinnen erzählt hätte … nun, sagen wir, dass sie die Einzige mit begrenzter Erfahrung war. Ophelia hatte es allerdings nicht eilig, träumte von dem typischen High-School-Film-Traum, dass sie es in der Nacht des Proms ganz romantisch tun würden und fieberte der alles entscheidenden Nacht entgegen. Zu dumm, dass es nicht so endete wie geplant. Ja, Tommy hatte ein Zimmer für sie in dem Hotel, in dem der Prom stattfand, reserviert; ja, er hatte den ganzen Abend mit ihr verbracht, mit ihr gelacht, getanzt, geschäkert; ja, er hatte ihr zugeflüstert, dass sie sich Punkt 8 Uhr in dem Zimmer 17 treffen würden. Nur war Tommy bereits beschäftigt, als Ophelia zur Tür hereinkam: Und zwar mit Brian. Doch ein Klischee.
Ophelia schwor den Männern ab, nahm sich eine Auszeit nach der Schule, schnappte ihren Rucksack und trampte durch Europa. Zurück zu ihren Wurzeln. Zurück zu ihrer Mutter. Ihr Vater hatte ihr angeboten sie zu begleiten, aber sie hatte dankend abgelehnt, weil sie auf eigene Faust lernen wollte was es hieß wirklich zu leben. Sie arbeitete, wo sie gerade war; schlief, wo sie gerade war; aß, was ihr gerade unter die Nase kam. Ophelia machte so unglaublich viele Erfahrungen, dass es ihr schwerfiel nach ihrer Rückkehr einen Zukunftsplan zu entwickeln. Dann geschah der Wendepunkt für ihre berufliche Karriere: Ihr Vater erlitt einen schweren Verkehrsunfall.
Nie hatte Ophelia weniger Luft zum Atmen bekommen, nie mehr Angst verspürt als in dem Augenblick, in dem sie durch die Notaufnahme rannte. Man hatte sie darüber informiert, dass ihr Vater eingeliefert worden war. Der Krankenwagen war nur schwer durch den Verkehr gekommen, es sah kritisch aus. Natürlich ließ man die junge Frau nicht durch, sondern wies sie an zu warten und so tat sie es. Sie wartete. Stunde um Stunde. Bis endlich die erlösende Nachricht kam: Er würde es schaffen.
Danach war nichts mehr wie vorher. Ophelia wollte etwas tun, was sinnvoll war. Etwas, dass den Menschen half und nicht nur Profit abwarf. Ja, Geld war gut um sorgenfrei zu leben und sicherlich hätte sie durch die Kontakte ihres Vaters einen Fuß auf die Bretter die die Welt bedeuteten setzen können, aber sie wollte etwas Echtes machen! Ihre Suche dauerte nicht halb so lang wie sie vermutet hätte, ehe ihr etwas in den Schoß fiel, dass sie wirklich begeisterte: Medizin. Nicht aber wie man vermuten würde ein Studium, sondern eine praktische Ausbildung. Was nützten Ärzte, wenn die Menschen auf der Straße verbluteten? Nein, sie wollte an die Front. An die vorderste Stelle. Wo ging das besser als direkt im Krankenwagen?
Während der Ausbildung zur Sanitäterin erlernte Ophelia nicht nur praktisches und theoretisches Wissen, sondern auch Lektionen fürs Leben. Jeder einzelne Fall prägte sie, ließ sie aufmerksamer werden und auf ihre Umgebung achten. Ihr Vater hatte ihren Entschluss zu Beginn der Ausbildung nicht nachvollziehen können, doch mit jedem weiteren Tag der verging und an dem sie ihm von ihren Erlebnissen erzählte, verstand er mehr, dass seine Tochter eine Heldin war. Eine mit einem großen Plan für die Zukunft!
Ophelia war es noch nie schwergefallen Kontakte zu knüpfen und so überzeugte sie nicht nur mit ihrer sonnigen Art ihre Kollegen, sondern auch mit ihrem Köpfchen und ihrem Einsatz. Sie war sich für keine Aufgabe zu schade, was gerade der männlichen Belegschaft imponierte und bei der sie sich einen gewissen Stand erkämpft hatte, weil der Ton häufig genug rau war. Nur Einen schien sie nicht sofort beeindrucken zu können: Blade McArthur. Der Captain ließ sich nur schwer für ihr freundliches Lächeln, ihre ‚Guten-Morgen-Trällerei‘ oder ihre selbstgemachten Smoothies begeistern, aber Ophelia hatte noch nie schnell aufgegeben. Was wäre das Leben ohne Herausforderungen? Sie ließ sich häufig genug etwas Neues einfallen: Eine in Folie gepackte Praline auf seinem Schreibtisch, ein mit seinem Namen deklarierter Joghurt im Gemeinschaftskühlschrank – es ging doch am Besten durch den Magen, richtig? Und es schien zu funktionieren. Schleichend veränderte sich Blade’s Verhalten zur Gruppe und bald war er gar nicht mehr aus ihren Reihen in der Mittagspause wegzudenken. Die Stimmung im Team veränderte sich. Ophelia, die man durch eine gezielte Suche auf Social Media als Schauspieltalent entlarvt hatte, nutzte ihr Talent um ihre Kollegen an besonders anstrengenden Tagen zu erheitern. Zugegebenermaßen freute sie Blade’s Lächeln dabei am Meisten … Dass auch er mehr wie kameradschaftliche Gefühle für sie entwickelt haben könnte, kam ihr dabei erst in den Sinn, als er einen Passanten angriff, der dazu übergegangen war Ophelia in einem Einsatz zu beschimpfen. Eigentlich war es gar nicht der Rede Wert gewesen und sie hatte sich bereits damit abgefunden, dass sie an diesem Tag niedergeschlagen ins Bett gehen würde, weil sie nicht verstehen konnte, dass man ihre Arbeit so herunterwürdigte, als der Passant zurückstrauchelte, mit großen Augen zu ihr sah und sich die blutende Nase hielt. Erst Sekunden später bemerkte Ophelia Blade neben sich, der die Hand noch zur Faust geballt hatte und selbst nicht zu fassen schien, was er getan hatte. Sie wollte gerade die Hand nach ihm ausstrecken um ihn zu fragen, ob alles in Ordnung war, als er in alte Muster verfiel und vor sich hinbrummelte. Seither ist ihr Verhältnis unterkühlt, oder nein: Nicht mehr existent. Es scheint fast so, als hätte Blade sie aus seinem Leben gestrichen und entschieden, dass sie Luft für ihn war. Ob Ophelia sich das gefallen ließ? Ganz sicher nicht! Sie brauchte nur die perfekte Gelegenheit um ihn festhalten und zur Rede stellen zu können.

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Wann ist man noch gleich ein Waisenkind? Sobald man keine Eltern mehr hat, da sie verstorben sind? Oder reicht es schon aus, dass sich die Eltern nicht für einen interessieren oder gar unfähig sind, sich um ein Kind zu kümmern? Bei Antoine Noël ist Letzteres der Fall. Geboren im Winter 1986 sollte Antoine Noël Delacroix das einzige Kind der kleinen Familie bleiben. Er wuchs in einem ruhigen Vorort von Paris, Frankreich/EU auf. Seinen Vater kannte er nicht, seine Mutter war gesundheitlich nicht im Stande, sich um ihn zu kümmern. Wieso genau? Nun, kurz nach der Geburt des Jungen war sie in einen Autounfall verwickelt, der ihr fast das Leben kostete. Überleben konnte man es jedoch auch nicht nennen, denn sie war nun auf Hilfe angewiesen und konnte kein Wort mehr sagen. So saß sie nur im Rollstuhl, starrte in die Gegend und ließ sich füttern, war sie immerhin auch nicht mehr in der Lage, sich selbst zu versorgen und so kam es, dass Antoine Noël zwar mit einer Mutter aufwuchs, aber irgendwie doch ein Waisenkind war. Die Großeltern, bei welchen Mutter und Sohn lebten, kümmerten sich dennoch rührend um ihr Enkelkind, welches sie über alles liebten. Wer der Vater des munteren Jungen war, wussten sie jedoch auch nicht, ihre Tochter hatte darüber vor ihrem Unfall nie ein Wort verloren. Antoine Noël weiß, dass er eine schöne und vor allem unkomplizierte Kindheit hatte und ist seinen Großeltern bis heute noch sehr dankbar dafür.
Trotz all dieser Umstände war die Kindheit des Jungen unbeschwert und beinah sorgenfrei. Er spielte viel im Garten, bei dem er seiner Großmutter auch regelmäßig half, diesen zu bewirtschaften und zu pflegen und dabei sehr viel Geschick bewies. Er saß oft bei seiner Mutter und erzählte ihr alles Mögliche, plapperte dabei beinah wie ein Wasserfall, wollte er seine Mutter doch wenigstens etwas an seinem Leben teilhaben lassen. Auch wenn er nie eine sichtbare Reaktion von ihr erhielt. So sprudelten die Worte nur so aus ihm heraus, wenn er von seinen Abenteuern im Garten oder in der Küche mit seiner Großmutter sprach oder darüber, wie er ein neues, spannendes Buch in der Sammlung des Großvaters entdeckt hatte. Was immer es zu erzählen gab, die Worte erfüllten das Zimmer der Erkrankten.
In der Schule war Noël dann als kleiner Streber verschrien, denn er liebte es zu lesen und dieses Wissen mit anderen zu teilen, dabei hatte er immer ein Lächeln auf den Lippen, was letztlich auch dafür sorgte, dass das Wort Streber in seinem Zusammenhang wohl keine Beleidigung, sondern eher ein Kompliment war. Seine Schulnoten waren im Großen und Ganzen überdurchschnittlich, auch wenn er in manchen Fächern eher durchschnittliche Noten schrieb. Er gehörte vor allem in den künstlerischen Fächern wie Kunst und Musik zu den Besten und auch sonst waren seine Noten nicht zu verachten, er steckte immerhin die Nase mehr in Bücher zum Lesen und Lernen als sich mit sozialen Kontakten zu beschäftigen. Antoine Noëls Großeltern haben ihren Enkelsohn dabei schon immer in allem unterstützt und waren keine Großeltern, die extrem Druck auf ihr Enkelkind ausübten, auch wenn eine gewisse Schulbildung durchaus wichtig war. Der Junge liebte einfach alles – Zeichnen, Malen, Fotografieren, Musik und Tanz. Aber mehr als all diese Dinge war es offensichtlich, dass Antoine Noëls wahre Leidenschaft das Kochen war. Als dann die Großmutter schließlich noch krank wurde, begann er, die Küche zu seinem eigenen Reich zu machen. Täglich kochte er frisch für die gesamte Familie samt Pflegepersonal, meistens sogar mit den Zutaten, die er und seine Großmutter im Garten gezüchtet hatten.
Bis es für den jungen Mann dann an der Zeit war, sich für seinen nächsten Schritt nach der Sekundarschule zu entscheiden, wo er die renommierte französische Kochschule "Le Cordon Bleu" auswählte, um seine Fähigkeiten zu verbessern und als dann wiederum klar war, dass Antoine Noël alles gelernt hatte, was er nur lernen konnte, wählte er Los Angeles als sein bevorzugtes Reiseziel, da er von den Reizen Hollywoods und Kaliforniens angezogen wurde. Dort nahm er eine Stelle als Souschef in einem Fünf-Sterne-Restaurant an, welches in der Hitze und Kultur Südkaliforniens gedieh und nach ein paar Jahren war er schließlich der vorläufige Besitzer des Restaurants. Es waren ein paar wundervolle Jahre, bis es nichts mehr war, wie es einmal gewesen war. Nach dem Tod seiner Großmutter verstarb auch sein Großvater und er stand plötzlich von einen Tag auf den anderen mit seiner pflegebedürftigen Mutter und den Pflegern mehr oder weniger alleine da.
Es schien, als hätte irgendwer über Nacht entschieden, dass Antoine Noëls heile Welt eine Rundumerneuerung brauchte. Und so sah er, wie seine Welt vor seinen Augen zusammenbrach: erst sein Job, dann seine sozialen Kreise, bis er auf der Straße stand, ohne Hoffnung, wieder eine Anstellung in Los Angeles zu finden. Vorbei waren die Visionen vom Erfolg, von einem eigenen Restaurant, in dem er das Sagen hatte. Jetzt musste Antoine Noël sein Leben neu beginnen, und er hatte keine Ahnung, wo er anfangen sollte. Ohne Antworten darauf, wie der nächste Tag oder die kommenden Tage aussehen würden, packte er sein Auto und fuhr nach Norden, gespannt, was er nach seinem Schmerz und Kummer wohl finden würde. Zu diesem Zeitpunkt kam er in Tampa Bay, Florida/USA an und nahm die Gelegenheit wahr, in einer Küche zu kochen, in der er die Gastronomie authentisch erkunden konnte. Er fand ein Zuhause im Bungalow eines ortsansässigen Unternehmers und genoss zeitweise sogar die romantische Gesellschaft der Schwester seines Vermieters.
Die ungeplante Schwangerschaft 2016 sollte jedoch erneut alles auf den Kopf stellen. Es hätte alles so perfekt sein können, doch als zwei Monate vor der Geburt kein Herzklopfen mehr festgestellt werden konnte, brach eine Welt zusammen. Sicherlich hatte man schon davon gelesen oder auch mal im größeren Bekanntenkreis davon gehört, jedoch rechnete man nicht damit, dass es einen selbst treffen würde. Antoine Noël trauerte um sein ungeborenes Kind und auch xXx schien zu Beginn unter dem Verlust zu leiden. Sie versuchten sich gegenseitig Halt zu geben und gemeinsam, als Familie, diesen Schicksalsschlag zu durchstehen und schon nach wenigen Wochen schien die Blondine wie ausgewechselt zu sein. Sie stürzte sich in die Arbeit und schien sich vollkommen neu zu erfinden. Angefangen mit Yogakursen, kamen später sogar Meditations- und Selbstfindungsseminare dazu. Hätte Antoine Noël zu diesem Zeitpunkt schon gewusst, wie das ganze Enden würde, hätte er xXx niemals unterstützt.
Langsam, aber sicher wurde xXx zu einem Mitglied der Scientology Community und sollte nur wenige Monate später nicht wiederzuerkennen sein. Als sie schließlich auf die Farm der Community ziehen wollte, brannte in Antoine Noël etwas durch – es kam zu einem Streit. Er konnte xXx nicht wiedererkennen und als sie kurz darauf auch noch ihren Job aufgab, um ganz täglich für die Community zu arbeiten, spürte er, dass er die Reißleine ziehen musste. Er hoffte darauf, dass die Trennung xXx wachrütteln würde, doch das genaue Gegenteil war der Fall. Während er auf einer kulinarischen Geschäftsreise in Europa war, nutzte xXx die Gelegenheit, zog auf die Farm und ließ Antoine Noël allein zurück. Heute besucht Antoine Noël seine Mutter, welche in einem Pflegeheim in seiner Geburtsstadt Paris in Frankreich/EU lebt, hin und wieder, doch die meiste Zeit verbringt er in Tampa Bay am Strand oder im nächstgelegenen Städtchen und natürlich in seinem kleinen Restaurant, dem "Chez Maman".

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Alexandra – Alex- Dempsey wurde am 3. September 1988 als einziges Kind von Charles und Cathy Dempsey in Tampa geboren. Natürlich hätte der gestandene Navy Seal Charles Dempsey lieber einen Stammhalter gehabt, aber das bedeutete nicht, dass er seine Tochter weniger liebte. Die Geburt der kleinen Alex verlief nicht ohne Komplikationen, weshalb die Ärzte Cathy von einer weiteren Schwangerschaft abrieten. Sie würde das unter Umständen nicht überleben. Alex wuchs am Stadtrand von Tampa auf. Ihre Großeltern, William und Agatha Dempsey lebten auf dem Lande und hatten eine Pferderanch. Die Zwei waren passionierte Pferdezüchter und steckten ihr Herzblut in die Farm. Der kleine Wirbelwind Alex verbrachte fast jede Minute draußen bei den Pferden und ihren Großeltern, was kein Wunder war, denn Charles war fast immer im Ausland eingesetzt und Cathy arbeitete Vollzeit im Krankenhaus von Tampa. Sie war eine sehr erfolgreiche Chirurgin und hatte sich einen Namen in ihrer Branche gemacht. Alex sah zu ihrer Mom auf und somit stand ihr Berufswunsch schon zeitig fest. Sie wollte mindestens genauso erfolgreich werden wie Cathy. Alex hatte den Ehrgeiz und die Disziplin von ihrer Mom geerbt, was sich später auch in ihren schulischen Leistungen spiegelte. Schnell wurde sie die Streberin ihrer Schule, aber das tangierte sie nicht im Geringsten. Sie war auf ihr Ziel fokussiert. Dadurch wirkte sie für Viele unnahbar, aber auch das liess sie kalt. Sie beendete die Senior High als Beste ihres Jahrgangs und erhielt ein Stipendium an der University of Tampa, einer Privatuniversität. Dort absolvierte sie erst ihren Bachelor in Biologie, begann dann das Studium der Allgemeinmedizin und spezialisierte sich dann im Bereich Chirurgie. Auch hier biss sie sich durch, steckte all ihre Energie hinein. Ablenkungen wie feste Beziehungen liess sie nicht zu. Was nicht hieß, dass sie keine Dates hatte. Allerdings ließ sie keine ernsthaften Verbindungen zu. Während ihres Studiums wurde ihr Dad in einem Einsatz verletzt und konnte nicht mehr als Navy Seal dienen. Sein linkes Bein war komplett versteift. Nun lebte er den Traum seines kürzlich verstorbenen Vaters weiter und züchtete Saddlebred Horses auf der Ranch außerhalb von Tampa. Alex schloss auch das Studium mit Bestleistungen ab und durfte sich fortan Dr. Alexandra Dempsey nennen. Nun musste sie sich entscheiden wo sie arbeiten wollte. Das Krankenhaus von Tampa bot ihr sofort die Stelle ihrer Mutter an, die zwischenzeitlich an Parkinson erkrankte und nicht mehr praktizieren durfte. Doch Alex wollte auch ihren Vater stolz machen, also liess sie sich als Chirurgin von der Navy verpflichten. Die Navy nahm die Chirurgin mit Kusshand auf und setzte sie sofort in einem Krisengebiet in Syrien ein. Dort brannte sprichwörtlich die Luft und Alex leitete das Lazarett. Hier konnte sie wirklich etwas bewirken und das gefiel ihr. Die Zeit verging und der Heimaturlaub stand an. Alex freute sich auf zu Hause. Doch das blieb nicht von Dauer. Sie wurde in einen Autounfall verwickelt. Nach einigen Wochen im Krankenhaus war sie vollkommen genesen, bis auf ihre rechte Hand. Sie war zertrümmert und nur noch eingeschränkt nutzbar. Alex durfte nicht mehr praktizieren. Allerdings bot die Navy ihr an, als Ausbilderin für Medizinstudenten im Ausbildungszentrum in Tampa zu arbeiten. Sie nahm diese Chance wahr und trainierte ihre Handmotorik in einer Reha. Kaum war sie wieder zurück und in ihrem neuen Job voll angekommen ereilte sie der nächste Schicksalsschlag. Ganz unverhofft verstarb ihre Mom an einem schweren Herzinfarkt. Sie und ihr Dad waren nun auf sich allein gestellt und so pendelte sie zwischen Tampa und der Ranch ihres Vaters hin und her.

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