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Am 5. Februar 1992 hatte meine Mom ein Erfolgserlebnis. Sie wurde endlich ihren Untermieter los und ich schrie den ganzen Kreißsaal in Espoo, Finnland, zusammen. Tadaaaaa, hier war ich, Esther Nykänen, frisch gebackene Erdenbewohnerin. Und ich sorgte dafür, dass meine Eltern nur noch mich im Kopf hatten, was nicht schwer war, da ich ein echt süßes Baby war. Es lief auch alles gut, bis eines Tages die Erzieherin meiner Kita meinen Eltern von…..Entwicklungsrückständen erzählte. Meine Eltern sahen das natürlich erstmal anders, aber was soll ich sagen, sprechen war nicht gerade meine Stärke. Meine Eltern mussten sich das früher oder später auch eingestehen. Mom war Schauspielerin und Dad ein Regisseur mit Faible für Dokumentarfilme. Das hiess, dass wir in Finnland doch öfter mal in der Presse auftauchten. Und dann war da ich, die lispelte und ab und zu stotterte. Keine gute Werbung für zwei Persönlichkeiten, die im Rampenlicht standen. Die Gesichtsausdrücke und Blicke der anderen Menschen liessen mich schnell verstummen. Dann schwieg ich lieber. Das ging in der Kita ganz gut, ich beschäftigte mich selbst. Aber als ich eingeschult wurde, sah es ganz anders aus. Da musste ich reden. Das erste Schuljahr war sehr schwer für mich. Wich war niht dumm, im Gegenteil. Aber ich konnte mich nicht gut ausdrücken. Mom meldete mich dann irgendwann bei der Logopädie an und nach Jahren des Trainings, konnte ich fehlerfrei sprechen. Doch die Blicke und das Tuscheln hatten sich tief in meine Seele gebrannt. Ich redete nicht gern. Dafür fand ich einen anderen Weg, um meine Gefühle auszudrücken. Tanzen. Ich entdeckte die Leidenschaft dafür in der 3. Klasse. Mein Start war das klassische Ballett. Es war so unglaublich kraftvoll, ausdrucksstark. Ich liebte es. Während meiner ganzen Grundschulzeit tanzte ich im Ballett. Als ich älter wurde, wurde Ballett uncool. Die ersten amerikanischen Tanzfilme hielten Einzug ins finnische Wohnzimmer und schon brannte ich für Modern Dance und ich brauchte unbedingt eine eigene Crew. Ja, die Filme färbten ab. Doch trotz allem war ich eher introvertiert. Natürlich machte ich auch mal Witze und war schlagfertig, aber alles innerhalb meiner eigenen vier Wände, oder bei guten Freunden. Ich hatte einfach kein Vertrauen in mich selbst. Da tanzte ich lieber, so verlieh ich meinen Gedanken und Gefühlen Ausdruck. Die Schule schloss ich richtig gut ab und mein Berufswunsch stand fest. Ich wollte professionelle Tänzerin werden. Mich zog es nach Tampere, an das Konservatorium. Dort schloss ich 2014 das Studium als Tänzerin ab und konzentrierte mich hauptsächlich auf Jazz, Show und zeitgenössischen Tanz. Eine Zeit lang tanzte ich an der finnischen Nationaloper und meine Eltern waren mehr als stolz auf mich. Mein Dad kam daraufhin auf die Idee, einen Kurzfilm zu drehen in dem ich unter Wasser tanzen sollte. Das war schwerer als man denkt. Aber ich hatte Spaß und der Film war echt gut geworden. An der Nationaloper lernte ich auch meinen ersten Freund kennen. Janne war Bühnenbauer und sehr nett. Ich war, was die Liebe anging, ein echter Spätzünder, aber es kümmerte mich nicht, was andere dazu sagten. Ich tanzte in vielen verschiedenen Aufführungen mit und langsam zeigte sich eine neue Seite an Janne. Er war eifersüchtig. Am Anfang fand ich das noch süß. Aber je größer die Auftritte wurden und je weiter weg sie von Helsinki waren, desto schlimmer wurde es. Denn ich wurde oft gebucht und reiste durch ganz Finnland, während er weiterhin die Bühne für die Nationaloper in Schuss hielt. Das Ganze spitzte sich zu, als ich vor zwei Jahren von Käärijä für seine Tour gebucht wurde. Er war ein aufstrebender internationaler Künstler, der einen großen europäischen Wettbewerb gewann. Wir hatten eine tolle Choreografie und dann hieß es, dass es eine weltweite Tour wird. Ich freute mich riesig, denn das war der Erfolg, den ich als Tänzerin wollte. Doch Janne rastete richtig aus und ich bekam Angst vor ihm. Das war auch der Grund, warum ich die Beziehung dann beendete. Ich freute mich lieber auf die Tour und es war das Beste, was ich je erlebt hatte. Wir sahen so viele verschiedene Länder und Städte, hatten die Zeit unseres Lebens. Diese Tour führte uns auch nach Tampa Bay und ich war sofort angetan von dieser Stadt. Mittlerweile war ich über 30 und mir war klar, dass ich nicht ewig tanzen konnte. Also begann ich mich für die Schauspielerei zu interessieren und Dank des Kurzfilms von Dad und seinen Kontakten, knüpfte ich erste berufliche Bekanntschaften. Aber ich wollte nicht in Europa bleiben, denn wenn ich erfolgreich sein wollte, dann in Amerika. Jeder kennt amerikanische Schauspieler….europäische eher weniger. Also beschloss ich mein Glück in Tampa zu versuchen. Wenn ich erfolgreich wäre, würde ich bleiben.

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Böse Zungen behaupten, Leahs Leben wäre vorbestimmt gewesen. Ihren Vater hat sie nie kennen gelernt, ihre Mutter war immer auf der Suche nach der wahren Liebe und vermittelte ihrer Tochter mit den wechselnden Partnerschaften ziemlich schnell das Gefühl, gar nicht erwünscht zu sein. Viel lieber trieb sich Leah also bei ihrer Großmutter herum, die das Mädchen ein bisschen auffing und auch all das organisierte, was man in der Schule so brauchen konnte. Sie war es auch, die dafür sorgte, dass Leah genug Freundschaften pflegen konnte und im Notfall zum Arzt kam. Wäre ihre Grandma nicht nach einer kurzen Krankheit verstorben, als Leah gerade 16 Jahre alt war, hätte es sicher nicht einen solchen Ausgang gegeben.
Ohne die 'ordnende Hand' und mit dem üblichen pubertären Stress sackte sie in der Schule immer weiter ab, schaffte den Highschoolabschluss mit Ach und Krach. Für eine Karriere als was auch immer hatte sie kein Interesse und ihrer Mutter war es ohnehin egal, sie hatte gerade einen neuen Mann kennen gelernt, mit dem sie nach Europa ging, sobald Leah 18 Jahre alt und damit für sich selbst verantwortlich war. Eine Weile verbrachte sie in einer WG, aber sie war mit den neuen Regeln überfordert, außerdem fehlte es an Geld, denn jetzt, wo sie in einem Supermarkt jobben ging, gab sie das, was sie vorher nie hatte, mit vollen Händen aus. Es kam wie es musste und Leah verstrickte sich in Schulden. Zuerst waren es nur kleinere Betrügereien, hier mal etwas von der Ware mitgenommen, dort eine Geldbörse geleert. Irgendwann war zu auffällig, dass sie immer in der Nähe war, wenn etwas passierte, aber nachweisen konnte man ihr nichts. Trotzdem kündigte man ihr aus fadenscheinigen Gründen.
Sie schlug sich mehr schlecht als Recht weiter durchs Leben, finanzierte sich mit Gelegenheitsjobs, die sie durch Online-Betrug und Ladendiebstählen aufstockte. Bisher war sie immer ziemlich gut aus der Sache heraus gekommen, es blieb bei Geldstrafen.
Zumindest solange, bis sie Cid kennen lernte. Der typische Badboy, dem man lieber nicht im Dunklen begegnete. Er hatte schon einige Haftstrafen wegen Körperverletzung auf dem Buckel und Leah verliebte sich Hals über Kopf. Da, wo ihre Mutter von einem Typen zum anderen rannte, verzettelte sich die junge Frau in eine ziemlich toxische Abhängigkeit, die man aber sicherlich beiden zuschreiben konnte. Als Cid schließlich vorschlug, etwas 'Großes' anzufangen, war sie sofort dabei. Die Rechnung hatten sie aber ohne ihr Opfer gemacht, denn der Betrug flog auf, noch ehe sie richtig Geld damit verdienen konnten. Zwar konnten die unrechtmäßigen Lieferungen unter falschem Namen gestoppt werden, aber dennoch gab es eine Anzeige und im Zusammenhang mit den Vorstrafen drängte die Staatsanwaltschaft auch auf eine satte Strafe. Die Anwälte des Paares vertraten die gleiche Strategie: dem jeweils anderen die Schuld zuschieben. In der Hinsicht waren Leahs Karten deutlich besser, man traute ihr einfach nicht zu, sich gegen Cid durchsetzen zu können, daher verdonnerte man sie erst einmal zu einer Therapie, bzw. einer Untersuchung, um festzustellen, wie gefestigt ihre Persönlichkeit denn wirklich wäre. In diesem Entgegenkommen sah sie ihre Chance und entwickelte einen weiteren Plan, um aus dieser Sache heraus zu kommen, hatte aber die Rechnung ohne ihre eigenen Gefühle gemacht.

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Die Kingstons sind auf jedenfall eine der Bekanntesten Familien in Tampa, wenn nicht sogar über die Grenzen hinaus. Das Ehepaar Kingston, waren beide sehr renommierte Anwälte, mit eigener Kanzlei, während ihr Vater Sogar später als Richter tätig war. Samuel war das Familienoberhaupt neben seiner Frau Maya, aber um die geht es hier gerade nicht. Es geht um den jüngsten Spross der Familie Kingston. Philippa Eloise Kingston, später von allen nur liebevoll Pippa genannt. Es war Ende Juli, und außen Temperatur lag bei über 30 Grad. Natürlich musste der kleine Wirbelwind genau um die Mittagszeit zur Welt kommen, wo die Sonne gerade am höchsten Stand. Auch wenn der Kreissaal klimatisiert war, so war es doch keine angenehme Geburt, aber Pippa kam völlig gesund mit einem lauten Schrei zur Welt, so dass alle wussten das sie nun da war.
Die Jahre zogen ins Land und es zeigte sich welches Feuer in der kleinen Kingston steckte. Ja, sie trieb so einige Nannys in den Wahnsinn, denn sie war es als Nesthäkchen eben auch gewohnt alles zu bekommen. Gut, jedes der Kingston Kinder bekam das, was es wollte, die Familie hatte nämlich so viel Kohle, um sich damit auch noch den Hintern abzuwischen. So kam es eben doch des Öfteren dazu das sie mal einen Tobsuchtsanfall bekam. Die jüngste Kingston fühlte sich eher ihrem Vater verbunden als ihrer Mutter. Man konnte sie auch als Daddys kleine Prinzessin betrachten, wobei ihr Dad ja nicht viel zuhause war. Natürlich hätte sie es sich anders gewünscht, aber das war nicht zu ändern. Das Ehepaar war schon viele Jahre vor der Geburt von Pippa zusammengekommen und hatten auch bereits 3 Kinder. Pippa war noch der krönende Abschluss in ihrer Familienplanung und als Küken der Familie wurde sie auch so behandelt. Für sie waren die Regeln nicht mehr ganz so eng gesehen wie zum Beispiel für ihren ältestens Bruder, aber auch von ihr wurde tadelloses Benehmen verlangt. Natürlich besuchte auch Pippa, so wie ihre beiden älteren Geschwister alles Privatschulen. Nicht nur weil die Kingstons die beste Schulausbildung für ihre Kinder wollten, nein, auch weil sie nicht wollte das ihre Kinder sich mit dem einfachen Volk abgab. Wenn man mit Pippa zu tun hat, schien sie auf dem ersten Blick doch sehr nett zu sein, aber ja, sie hielt sich für was Besseres und das ließ sie alle um sich herum auch spüren, zumindest die, die nicht der Oberschicht angehören.
Die Noten der hübschen Blondine waren gut, zwar nicht hervorragend, was natürlich gerade zuhause für Ärger sorgte, aber Pippa hatte einfach andere Dinge im Kopf. Sie interessierte sich viel mehr für ihr Aussehen, ihre Freunde und vor allem auch – als sie dann in dieses gewisse Alter kam – für das andere Geschlecht. Sie war eine wahrliche Schönheit, also das musste man Samuel und Maya lassen, ihre Kinder waren allesamt Augenweiden. So standen auch bei Pippa die Jungs irgendwann Schlange, aber sie hatte hohe Ansprüche und wer diesen nicht entsprach kam bei ihr auch nicht weit. Ihr Vater, aber auch ihr großer Bruder hatten immer ein Auge auf den Wirbelwind, was ihr doch sehr missfiel. Hin und wieder wünschte sie sich das Sandwichkind zu sein, auf das wurde nicht sonderlich viel Acht gegeben, aber auf der anderen Seite genoss sie diese ganze Aufmerksamkeit.
Sie war schon 17 Jahre alt, als es doch um Pippa geschah. Ja, auch die kleine Eisprinzessin, wie sie hin und wieder von ihren Freunden scherzhaft genannt wurde. Man glaubte es kaum, aber sie war verliebt und das sogar über beide Ohren. Zu diesem Zeitpunkt war sie noch Jungfrau gewesen, was sich aber wenige Wochen nach dem Beginn der Beziehung auch schon änderte. Immerhin war sie auch die letzte in ihrem Freundeskreis gewesen die ihre Jungfräulichkeit verlor. Definitiv hätte sie sich das ganze romantischer vorgestellt, aber es war spontan, während die beiden auf einer Party waren. An diesem Abend hatte sie nicht nur zum ersten Mal Sex gehabt, nein auch das erste Mal gekifft. Hin und wieder hatte sie bereits Alkohol getrunken und kam auch schon mal betrunken nachhause. Das gab natürlich riesigen Ärger, aber ja Pippa, wäre nicht Pippa, wenn sie Papa Kingston nicht einfach um den Finger wickeln konnte.
Auch Philippa wurde älter, was natürlich bedeutete das sie sich dazu entscheiden musste, was sie mit ihrem Leben anfangen wollte. Sie hatte angefangen Betriebswirtschaft zu studieren, merkte aber schnell das diese Materie sie mehr als nur langweilte. Eigentlich wollte sie später mal ins Familienunternehmen einsteigen, aber wenn sie etwas langweilte, beschäftigte sie sich nicht mehr damit. Das Studium schleifen zu lassen kam aber bei den Kingstons nicht in Frage, auch für Pippa nicht, so wechselte sie ihr Hauptfach in Kunst, mit dem Schwerpunkt auf die Fotografie. Sie hatte mit 11 Jahren von ihren Großeltern zum Geburtstag eine Kamera geschenkt bekommen und hatte da bereits ihre Leidenschaft für die Fotografie entdeckt.
Klar ein Kunststudium war nicht das, was sie sich für ihren Spross gewünscht haben, aber sie merkten schnell, dass das die Leidenschaft der Blondine war. Das Studium schloss sie sogar als eine der besten ihres Jahrgangs ab. Noch während ihrem Studium ging ihre Beziehung zu Alexander in die Brüche. Neben ihrem Studium hatte sie angefangen sich auf allen möglichen Partys rumzutreiben, war gerne mal betrunken und hatte neben dem Kiffen auch angefangen zu Koksen. Natürlich hält sie das vor ihrer Familie ebenfalls geheim. Durch das Kiffen und das Koks waren auch ihre Hemmungen gefallen und sie lebte ihr Verlangen nach Sex aus, natürlich nur so dass auch nichts passieren konnte, aber der Erfolg eine richtige Beziehung zu führen blieb aus. So kam es schon mal vor das ihre beste Freundin, sie wieder als Eisprinzessin bezeichnete. An jedem Typen den Sie kennenlernte hatte sie etwas auszusetzen.
Ob sie ein Problem mit Drogen hatte? Nein, zumindest war es für Pippa kein Problem. Sie hatte auch nach ihrem Studium auf ihr Treuhandvermögen zugreifen dürfen, wovon sie sich ein Gebäude mitten in der Londoner Innenstadt kaufte und von Jacob Hamilton umbauen ließ. So hatte sie ihr eigenes Fotostudio, samt einer eigenen Galerie und darüber noch ihr eigenes Loft. Was wollte man in diesem Alter auch mehr? Sie war mittlerweile sehr erfolgreich in ihrem Job, vermutlich half auch ihr Nachname dabei, was ihr aber egal war. Sie war gerne eine Kingston.

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